2015 - Habicht

 

Vogel des Jahres 2015 - Habicht

© Michael Bührke / pixelio.de

 

Der Habicht, Vogel des Jahres 2015, liebt abwechslungsreiche Landschaften. Wer ihn beobachten möchte, braucht Geduld – führt der meist scheue Waldvogel doch häufig ein eher verstecktes Leben. Oft ist er nur für Sekunden während seiner Jagdflüge zu sehen. Ursprünglich in Wäldern, auf Feldern sowie in offenen Landstrichen zu Hause, wo ihm Bäume, Hecken oder Gebüsche genügend Deckung und Nahrung bieten, hat der Habicht inzwischen auch Städte als Lebensraum entdeckt. Hier ist sein Nahrungsangebot - insbesondere in Form von Tauben, Krähen oder Elstern - das ganze Jahr über gesichert, und ihm droht dort vor allem kaum Gefahr durch menschliche Verfolgung.

Die Beuteliste des Habichts ist lang. Mit bis zu neunzig Prozent stehen meist mittelgroße Vögel von Staren- bis Krähengröße auf dem Speiseplan. Da er zuweilen aber auch einen Junghasen, ein Rebhuhn oder ein Haushuhn greift, ist er bei manchen Jägern und Geflügelzüchtern als „Konkurrent“ unbeliebt und ihrer Verfolgung ausgesetzt. Deshalb sind illegal abgeschossene, vergiftete oder gequälte Habichte nach wie vor häufig trauriger Alltag.

Dabei fangen Habichte wie alle Greifvögel vorrangig kranke, geschwächte oder unerfahrene Tiere, so dass ihnen eine wichtige Rolle im Rahmen der natürlichen Auslese zuteil wird.

Seit den 70erJahren gehören die geschickten Jäger per Gesetz zu den streng geschützten Arten mit ganzjähriger Schonzeit, denn sie sind mittlerweile so selten geworden, dass sie jeden Schutz verdienen. Um dem Habicht zu helfen, ist es also einerseits wichtig, sich für den Erhalt seiner Lebensräume einzusetzen. Andererseits ist nach wie vor viel Aufklärungsarbeit notwendig, um ihn vor immer noch praktizierter illegaler Verfolgung zu schützen.